Megapixelwettrüsten.Fotografieren ist eine wunderbare Sache - im Laufe der Zeit sammeln sich Bilder an, unter denen sich die ein oder andere favorisierte Aufnahme befindet. Die Idee eines Prints eben dieser Aufnahmen liegt hier nahe. Eignet er sich doch als eine wunderbare Art der Bildpräsentation. Ob als klassischer 10 x 15 cm Fotoabzug, ein Fotobuch oder als großformatige Ausbelichtungen - digitale Fotolabore bieten ein umfangreiches Angebot für die optimale Präsentation des Bildes. Vielfach stellt sich hier aber die Frage, welche maximale Druckgröße mit der vorhandenen Auflösung überhaupt möglich ist. Eignet sich die Auflösung aktueller APS-C Kameras für den Druck in einer Kantenlänge von einem Meter - oder benötigt man hier bereits 36 Megapixel, eventuell gar 50 Megapixel? Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten, da die benötigte Auflösung maßgeblich von den eigenen Anforderungen abhängt. Berechenbar.Als Maßstab für den rein hypothetisch möglichen Detailgrad eines Drucks hat sich die Pixeldichte in ppi ("pixel per inch") etabliert. Sie beschreibt, welche Auflösung je Inch ( = 2,54 Zentimeter) abgetastet werden kann. Um den Bedarf der benötigten minimalen Pixeldichte für einen Druck zu bestimmen, sollten im Allgemeinen die folgenden drei Punkte berücksichtigt werden. Als Beispiel wird angenommen, dass eine Bilddatei aus einer Canon EOS 60D mit einer Auflösung von 5.184 x 3.456 (18 Megapixel) im Seitenverhältnis 3:2 vorliegt. Aus dieser Bilddatei soll ein Print mit den Abmessungen 105 x 70 Zentimeter entstehen. 1. Druckgröße Wie groß soll das Bild ausgegeben werden? Eine Aussage über die Pixeldichte in ppi kann nur für eine bestimmte Ausgabegröße angegeben werden, da sie von der Größe des Drucks abhängig ist. 2. Betrachtungsabstand In welchem Abstand soll das Bild betrachtet werden? Nach vorherrschender Meinung, ergibt sich der optimale Betrachtungsabstand aus der Diagonale des gedruckten Bildes. In diesem Abstand ist das Bild in seiner Gesamtheit zu überblicken. 3. Qualitätsanspruch / Sehkraft Welcher Qualitätsanspruch besteht? Da die Auflösung des menschlichen Auges begrenzt ist und in Abhängigkeit eines zunehmenden Betrachtungsabstandes immer weiter abnimmt, kann ab einer bestimmten Pixeldichte kein Unterschied zu einer höheren Auflösung wahrgenommen werden. Man spricht hier auch von der Grenzauflösung des menschlichen Auges. Die Berechnung dieser Grenzauflösung ist relativ komplex und nimmt nicht linear ab - als Anhalt können allerdings folgende Werte herangezogen werden*. Daraus ergeben sich für den Druck einer Fotografie die in der nachfolgenden Tabelle aufgeschlüsselten gerundeten Werte. Wie bereits erwähnt, stellen die Werte lediglich einen Anhalt dar - die Grenzauflösung bei den jeweiligen Betrachtungsabständen unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und wird durch Lebensalter und Sehstärke (Visus) beeinflusst. Zusammenfassend Die Bilddatei aus dem Beispiel mit der Kantenlänge von 5184 Pixel ist in einem Abstand von 1,29 Metern optimal zu überblicken. Die Grenzauflösung des menschlichen Auges beträgt bei diesem Betrachtungsabstand etwa 44 ppi. Der Druck würde eine Pixeldichte von etwa 125 ppi aufweisen. Die Auflösung von 5185 Pixel Kantenlänge im 3:2 Format (ca. 18 Megapixel) wäre ausreichend für einen Druck dieser Größe. Um Details eines Bildes zu betrachten, wird der Betrachtungsabstand jedoch häufig unterschritten. Rein theoretisch wäre die Pixeldichte in Höhe von 125 ppi bei der Beispieldatei bis zu einem Betrachtungsabstand von circa 50 Zentimeter ausreichend. Um gewährleisten zu können, dass auch bei niedrigem Sehabstand eine optimale Qualität vorhanden ist, sollte die Pixeldichte also regelmäßig höher sein, als der Wert der Grenzauflösung des errechnetem Betrachtungsabstandes. In unten angefügter Tabelle werden die maximal möglichen Druckgröße bei verschiedenen Pixeldichten aktueller Kameras genannt. Auflösung ist nicht alles.Neben der Auflösung sind allerdings weitere Punkte entscheidend für den subjektiven Schärfeindruck* einer Ausbelichtung. Im Einzelnen sind hier maßgeblich folgende Aspekte von Relevanz:
Der Einfluss dieser Punkte auf die Bildqualität und den Schärfeeindruck ist nicht zu unterschätzen. Verwacklungen durch lange Belichtungszeiten und hohes Rauschen bei der Verwendung von hohen ISO-Werten beispielsweise können den Schärfeeindruck - trotz einer hohen Bildauflösung - enorm vermindern. Fazit.
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann würde ich mich über ein Teilen dieses Artikels freuen. Danke! ;) Mehr Fotografien? - Zur Fotogalerie!Quellenangaben:
- Grenzauflösung des menschlichen Auges "Sonderdruck Nr. 7", Seite 6, Tabelle 3, Forschungsgesellschaft Druck e. V., Dr. Friedrich Dolezalek, August 2002 - Einflussfaktoren des subjektiven Schärfeindrucks "wikipedia.de", abgerufen am 28. Mai 2015 - Farbinterpolation und Bayer-Matrix "wikibooks.de", abgerufen am 28. Mai 2015 - Reduktion der tatsächlichen Auflösung durch das verwendete Objektiv "digitalkamera.de", abgerufen am 28. Mai 2015 - Abweichung der tatsächlichen Auflösung eines Sensors mit Bayer-Matrix "digitalkamera.de", abgerufen am 28. Mai 2015
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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