Eigentlich behandeln die Beiträge auf meinem Blog fotografische Themen. Neben der Fotografie ist die Musik meine große Leidenschaft. Nachdem ich kürzlich mein Bildbearbeitungsnotebook ersetzt habe und auch die Audiotechnik nahezu rundum erneuert habe, muss ich hierzu einen eigenen Beitrag verfassen. Als ich dann vor einigen Tagen ein Päckchen - Moment, Paket trifft es besser - erhielt, war die Vorfreude riesengroß. Nachdem ich die Verkabelung einer externen Soundkarte sowie eines Kopfhörervorverstärkers vorgenommen hatte und das Ganze installiert hatte, konnte ich den Kopfhörer anschließen. Nun ist es so, dass ich bisher einen Beyerdynamik Custom Studio in Verwendung hatte. Bereits beim Auspacken fiel mir jedoch auf, dass dieser Beyerdynamik DT-1770 Pro in einer anderen Liga spielt. Neben einem wertigen Hardcase für die Aufbewahrung des Hörers sind zwei Kopfhörerkabel im Lieferumfang enthalten. Ein spiralförmiges Kabel sowie ein herkömmliches, flaches Kabel. Nachdem man den Reißverschluss des Aufbewahrungscases öffnet, ist dort der Kopfhörer in weichem Material eingebettet. Die Größe des DT-1770 Pro ist beeindruckend. Nun ist die Firma Beyerdynamik für seine robusten und stabilen Kopfhörer bekannt. Ich hatte in einer Rezension einmal gelesen, dass ein Beyerdynamik Hörer vermutlich auch einen Dritten Weltkrieg überstehen würde. Nun hoffe ich, dass dieser Fall niemals eintreten wird - allerdings verdeutlicht diese Aussage die Wertigkeit dieser Wiedergabegeräte. Die Verarbeitung und Haptik des DT-1770 Pro ist nochmals auf einem höherem Niveau. Eigentlich hätte es das nicht gebraucht - aber es soll mir recht sein. REFERENZHÖRER.Wie klingt er nun, dieser Kopfhörer? In Bezug auf die Klangqualität habe ich sehr hohe Ansprüche an einen Kopfhörer oder Lautsprecher. Auch habe ich bereits einige gute Lautsprecher und Kopfhörer gehört. Nachdem ich den Kopfhörer am Kopfhörervorverstärker Lake People G103 angeschlossen hatte, suchte ich das mir gut bekannte Stück "Chicago" von Clueso aus. Zu meiner Freude wurde das aufwendig aufgenommene Album 2015 neu abgeschmischt und unter dem Namen "Clueso & STÜBAphilharmonie (Remastered 2015)" veröffentlicht. Eine Live-Version aus dem Jahr 2009 - alles dabei: intensiver Gesang, akustische Gitarre, hoher Schlagzeuganteil, sanfter Klavierklang und - ein großes Sinfonieorchester. Als ich dann langsam die Lautstärke erhöhte, fiel ich fast vom Glauben ab. Was ist das für ein Kopfhörer, kam mir in den Sinn. Wie verdammt akkurat differenziert kann man die einzelnen Instrumente voneinander trennen? Ich meine, bei dem Ding wirkt ein komplettes Sinfonieorchester mit, sodass eine Vielzahl an Instrumenten in diesem Stück beteiligt sind. Und was ist das überhaupt für eine brillante Auflösung? Die schnellen Bässe - extrem tief und präzise. So extrem wendig und trocken, dass man es nicht glauben kann. Die neue Tesla-Technologie leistet hier vermutlich so einiges. Äußerst dynamisch und impulsiv das Ganze. Nein - ich habe so etwas noch nie erlebt. Für so etwas wurde Musik aufgenommen - nur Live ist besser. Das Ding setzt man auf und versinkt so dermaßen in den Klängen der Musik, dass man die Umwelt komplett ausblendet. Daran hat wohl auch die hohe Abschirmwirkung der geschlossenen Bauweise ihren Anteil. Die Vorzüge eines geschlossenen Kopfhörers liegen damit auf der Hand. Kopfhörern mit offener Bauform wird allgemein einer etwas räumlicheren Wiedergabe nachgesagt. Eine zu ausgeprägte Räumlichkeit harmoniert allerdings nicht mit jedem Musikstück. Die Vorliebe für die unterschiedlichen Klangcharakteristiken der offenen oder geschlossenen Bauform sind jedoch subjektiven Empfindungen unterworfen. Als offenes Pendant zum geschlossenen DT-1770 Pro ist der DT-1990 Pro zu nennen. Um auch wirklich sicherzustellen, dass die geschlossene Bauform für meine Hörgewohnheiten passt, hatte ich beide im direkten Vergleich. VERGLEICH.Da der DT-1770 Pro hinsichtlich des Aufbaus Ähnlichkeiten zum DT-770 Pro aufweist und diese beiden Hörer in diversen Erfahrungsberichten miteinander verglichen werden, hat mich die Neugier gepackt, sodass sich mir die Frage stellte, wie sich das deutlich günstigere Modell gegen das Referenzmodell schlagen würde. Daher ließ ich mir den DT-770 Pro in der 250 Ohm Variante zukommen und verglich die beiden Hörer an exakt identischer Quelle. Die erste Auffälligkeit ist die wertigere Bauweise des DT-1770 Pro. Zudem wird anstatt eines einfachen Stoffbeutels im Falle des DT-1770 ein Hardcase sowie gleich zwei absteckbare Kabel. Am DT-770 Pro ist das Kabel fest mit dem Kopfhörer verbunden und nicht ohne weiteres auswechselbar. Die Wertigkeit und Austauschbarkeit des Kabels ist wohl eher ein Argument für den DT-1770 Pro. Aber auch hier ist bereits der DT-770 Pro auf einem hohem Niveau und an der Verarbeitung gibt es hier ebenfalls nichts zu meckern. Hinsichtlich des Klanges fällt auf, dass der DT-1770 Pro bei gleicher Ausgangsleistung eine gute Ecke lauter spielt, als das beim DT-770 Pro der Fall ist. Bei ausreichend leistungsfähigen Kopfhörervorverstärker ist dies aber kein Problem, da hier genügend Ausgangsleistung zur Verfügung steht. Der DT-1770 Pro lässt sich aufgrund der Tesla-Technologie leichter antreiben - das relativiert sich allerdings bei einem 250 Ohm Kopfhörer, da diese üblicherweise sowieso mit ausreichend leistungsstarken Vorverstärkern betrieben werden sollten. Klanglich spielen die beiden Kopfhörer tatsächlich ähnlich. In Details hatte ich bei aufwendigen Passagen den Eindruck, dass der DT-1770 Pro etwas wendiger agiert und Bässe knackiger spielt. Zudem in der Gesamtheit noch ein bisschen druckvoller, noch ein bisschen "runder" und noch etwas räumlicher. Diese Unterschiede sind allerdings nur in Nuancen bei genauem Hören feststellbar. Ob es vielleicht auch nur daran liegt, dass man aufgrund des Preisunterschiedes von über 380 EUR einen Unterschied hören möchte. Man weiß es nicht. Jedenfalls sind die klanglichen Unterschiede aus meiner Sicht nicht gravierend. BETRIEB.Da der Hörer mit seiner hohen Impedanz von 250 Ohm zu den hochohmigen Kopfhörern gehört, ist ein Kopfhörervorverstärker zwingend notwendig. Der große Widerstand benötigt hier schon einiges an Leistung. Die Ausgangsleistung des Lake People G103 beispielsweise, kann den Kopfhörer ordentlich befeuern. Genaueres zur Anschlusssituation habe ich in diesem aktualisierten Blogeintrag geschrieben. Dort habe ich ausführlich beschrieben, welche Komponenten verwendet werden und wie diese angebunden sind. FAZIT.Der DT-770 Pro bietet jedenfalls das deutlich bessere Preis-/ Leistungsverhältnis. Er ist klanglich dem DT-1770 Pro sehr nahe und auch die Wertigkeit ist auf einem äußerst hohem Niveau. Wer jeweils auf das letzte Quäntchen nicht verzichten möchte und einen perfekten Kopfhörer sucht, ist mit dem DT-1770 Pro dennoch sehr gut beraten.
Für welchen Kopfhörer habe ich mich letztendlich entschieden? Nach langem Überlegen habe ich dem teureren DT-1770 Pro den Vorzug gegeben - auch obwohl die klanglichen Unterschiede gering sind: sie sind nun einmal da. Das klangliche Gesamtbild ist meiner Meinung nach etwas harmonischer, da die Tiefen extrem schnell und präzise gespielt werden und die Höhen noch etwa brillanter klingen. Das kann der DT-770 Pro in diesem Umfang nicht. Der DT-1770 Pro ist einfach ein Referenzhörer, der keine Wünsche offen lässt. Nachdem Aufsetzen verzaubert dieser Kopfhörer und bietet einen absoluten Musikhochgenuss, der in jeder Hinsicht über alle Zweifel erhaben ist. Mag sein, dass es auch andere Kopfhörer geben wird, die eine ähnliche Leistung abliefern. Jedenfalls habe ich mit dem Beyerdynamik DT-1770 Pro meinen Kopfhörer gefunden. Sollte man nicht bereit sein, für diese Qualität den aufgerufenen Preis zu bezahlen - am besten niemals den DT-1770 Pro probehören. Niemals! Zu groß ist die Gefahr, dass man sich an diesen Klang gewöhnt.
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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