Bildqualität durch großen Bildsensor.Günstige Kompaktkameras befinden sich wohl in allen Haushalten - zunehmend werden sie durch Smartphones ersetzt, da iPhone und Konsorten vergleichbare und akzeptable Bildqualität zu Stande bringen. Durch den Einsatz moderner und leistungsstarker Bildprozessoren wird das einfallende Licht effektiv in Informationen umgewandelt und eine Bilddatei errechnet. Alles perfekt also? Nein. Durch die Verwendung kleiner Bildsensoren mit einer Fläche von lediglich 29 Quadratmillimeter in aktuellen Kompaktkameras und Smartphones stoßen diese Kameras besonders bei ungünstigen Lichtverhältnissen an ihre Grenzen. Am Abend, in Innenräumen oder bei bewölktem Himmel - die zur Verfügung stehende Lichtmenge reicht für eine korrekt belichtete Aufnahme nicht aus. Um dies zu kompensieren, wird die ISO-Empfindlichkeit erhöht. Die Folge ist ein Rauschen, dass bei Kompaktkameras bereits bei niedrigen ISO-Werten deutlich erkennbar wird und als störend empfunden wird. Ein flächenmäßig größerer Sensor kann durch größeren Abstand der einzelnen Pixel das Bildrauschen selbst bei höheren ISO-Empfindlichkeiten gering halten. Die Folge ist ein klareres und rauscharmes Foto. Für die reine Bildqualität eines Kamerasystemes sind folgende Kriterien relevant: - Güte des Objektives - Größe des Bildsensors - Effektivität des Bildprozessors So wurde der Sony a5000 ein APS-C Sensor verbaut, welcher eine Fläche von 329 Quadratmillimeter misst. Zur Erinnerung: Moderne Kompaktkameras können lediglich auf einen 29 Quadratmillimeter messenden Bildsensor zurückgreifen. Vor dem Erscheinen der spiegellosen Systemkameras waren derartige Sensoren nur großen und schweren Spiegelreflexkameras vorbehalten.. Winzling mit grossem APS-C Sensor - Das Äussere.Sony hat das Rad mit der a5000 nicht neu erfunden. Es gibt bereits einige Kameramodelle auf dem Markt, welche als spiegellose Systemkameras mit einem APS-C Sensor gelistet sind. Auch die mft-Systemkameras kann man zu dieser Gattung zählen - wenn auch deren Sensoren mit einer Fläche von 25 Prozent bezogen auf den Kleinbildsensor etwas kleiner sind. Die besondere Kompaktheit dieser Kamera inklusive des Standardzoomobjektives lenken das Augenmerk jedoch auf dieses Modell. Zudem bewegen sich die Anschaffungskosten mit einem Preis von circa 300 EUR auf einem erträglichen Niveau. Bedenkt man, dass für eine Spiegelreflexkamera mit APS-C Sensor und ähnlichem Funktionsumfang mindestens 600 EUR aufgerufen wurden, kann man von einem vergleichsweisen moderaten Anschaffungspreis sprechen. Im direkten Größenvergleich mit einer digitalen Kompaktkamera fällt auf, dass in einem ähnlich schlanken und kompakten Gehäuse ein großer APS-C Sensor Platz findet. So betragen die Abmessungen der a5000 lediglich 11,0 x 6,3 x 3,6 Zentimeter bei 221 Gramm. Die exemplarisch verglichene Kompaktkamera misst 9,5 x 6,1 x 2,1 Zentimter bei einem Gewicht von 105 Gramm. Bedenkt man, dass die a5000 einen wesentlich größeren Bildsensor besitzt, ist dieser Umstand erstaunlich. Das Mehrgewicht und die etwas größeren Abmessungen halten sich somit im Rahmen, sodass eine derartige Kamera wohl in den wenigsten Situationen als störend empfunden wird. Einem Dasein als "Immerdabeikamera" steht hier nichts im Wege. Bedienung und Haptik.Bei der Sony a5000 handelt es sich um eine spiegellose Kamera, die besonders für Einsteiger konzipiert wurde. Wohl auch um das Gewicht der Konstruktion gering zu halten, wurde auf ein Gehäuse aus Kunststoff gesetzt. Daher leidet die Haptik etwas darunter ohne jedoch ein Gefühl der Instabilität zu vermitteln. Durch einen leicht ausgeprägten Kameragriff und einer Daumenmulde liegt die kleine Kamera erstaunlich gut in der Hand. Sämtliche Tasten sind gut erreichbar und verfügen über einen guten Druckpunkt. Die Verarbeitung an sich ist auf einem hohen Niveau und bedarf keiner Beanstandungen. Trotzdem wurde auf die Möglichkeit der manuellen Steuerung glücklicherweise nicht verzichtet. So ist das Einstellen von sämtlichen relevanten Aufnahmeparametern mehr oder weniger komfortabel möglich. Auf einen elektronischen Sucher wurde jedoch verzichtet, sodass die Bildkontrolle und sämtliche Einstellungen über das 3 Zoll messende LCD-Display erfolgen muss. Dieses löst mit 460.800 Pixeln vergleichsweise gering auf, kann im Betrieb jedoch durch eine gute Ablesbarkeit punkten. Zudem ist das Display nach oben neigbar, sodass flexiblere Aufnahmepositionen denkbar sind. Auch hier wird deutlich, dass die Kamera an bestimmten Stellen zu Gunsten eines geringen Preises beschnitten wurde, und sich an den Gelegenheitsfotografen richtet. Das Bedienkonzept unterscheidet sich im Wesentlichen hinsichtlich der Menüführung und den Haupttasten nicht von der a7-Reihe, bei welcher es sich um Sonys Flaggschiffserie handelt. So ist das identische und übersichtlich strukturierte Menü mit diversen Reitern und Unterseiten integriert, welches eine unkomplizierte und zügige Navigation mit einem kombinierten Steuerkreuz und Wählrad zulässt. Das Steuerkreuz an sich lässt sich mit insgesamt vier frei konfigurierbaren Tastenfunktionen belegen. Leider ist durch die geringe Anzahl an Bedienelementen bei bestimmten Funktionen ein zeitaufwendigeres Aufrufen über das Menü notwendig. Glücklicherweise ist dieses übersichtlich angelegt, sodass dieser Umstand verschmerzbar ist. Die wichtigsten Parameter wie Blende, Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit lassen sich mit Hilfe eines Tastendruckes auf das entsprechende Bedienelement und dem Anwählen mit dem Wählrad unkompliziert und schnell einstellen. In unten aufgeführtem Video, ein kurzer Eindruck von Aufbau und Gestaltung des Menüs. Autofokusleistung.Die Leistung des Autofokusmoduls wird bei spiegellosen Systemkameras häufig kritisiert. Auch in diesem Fall konnte festgestellt werden, dass die Scharfstellung des Motives mitunter einen Zeitraum von zwei bis drei Sekunden beanspruchen kann, bis das Auslösen möglich ist. Dieser Umstand tritt bei wenig vorhandenen Licht und schwachen Kontrasten auf. Für ruhende Motive oder sich nur geringfügig bewegende Motive sollte die Leistung jedoch ausreichen. Bei guten Bedingungen ist eine Fokussierung schnell und präzise möglich. Für den Sportfotografen oder Actionfotografen wird die Leistung jedoch nicht ausreichen. Für diese Zwecke wurde die Kamera auch nicht ausgelegt. Über das Menü ist die Steuerung des Autofokusmoduls möglich. So lassen sich verschiedene Betriebsmodi einstellen oder ein Fokusfeld in drei verschiedenen Größen (s, m, l) mit Hilfe des Steuerkreuzes frei auf dem gesamten Bildfeld platzieren. Kontaktfreudig.Mittlerweile bei aktuellen spiegellosen Systemkameras üblich, wurde auch die a5000 mit einem WLAN- und einem NFC-Modul ausgestattet. Das Übertragen von komprimierten .jpeg Bilddateien auf das Smartphone mittels eines WLAN Netzes funktionierte unterwegs problemlos und äußerst zügig. Für diesen Zweck ist lediglich die Installation der entsprechenden App und die Einwahl in das aufgebaute WLAN Netzwerk der Kamera erforderlich. 30 Bilddateien wurden innerhalb von etwa einer halben Minute drahtlos auf das Smartphone übertragen. Von dort aus könnten die Bilder dann an soziale Netzwerke geteilt werden. Auch eine Fernsteuerung der Kamera über die WLAN Funktion ist mit einer App möglich. Diese Funktion bedarf das Herunterladen der App "Smart Remote" für die Kamera und der App "Sony Play Mobile" für das Smartphone. Die Kamera muss zu diesem Zweck mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Nach einer Zwangsregistrierung bei Sony kann die App "Smart Remote" hinzugefügt werden. Hierzu ist die Registrierung über einen PC notwendig (Loginname und Passwort), um mithilfe dieser Daten die Kamera direkt anzumelden. Danach ist eine Verbindung mit dem Smartphone über die App "Sony Play Mobile" über das Kameraeigene WLAN-Netz möglich, nachdem der WLAN Schlüssel korrekt eingegeben wurde. Der Anmeldezwang ist zwar ärgerlich - allerdings wird man nach Durchführung dieser Schritte mit einem kostenlosen Fernauslöser per Smartphone inklusive Livebildanzeige belohnt. Zudem lassen sich folgende Aufnahmeparameter bequem am Smartphone einstellen: - Verschlusszeit - Blende - ISO-Geschwindigkeit - Belichtungskorrektur Zudem lässt sich der Autofokuspunkt per Fingerdruck auf die Livebildanzeige am Smartphone auswählen. Es steht also ein Touch-AF zur Verfügung. Auch das Zoomen des Objektives ist möglich. Nachfolgendes Video gewährt im zweiten Teil einen kurzen Einblick in die Funktionsweise der Remotefunktion. Zuvor wird durch die Menüstruktur der a5000 navigiert um einen Eindruck vom Aufbau des Menüs zu gewinnen. Bildqualität.Die Aufnahmen können als .jpeg Datei in einer Auflösung von 20,1 Millionen Megapixel (3:2) oder alternativ im Rohdatenformat abgelegt werden. Zudem besteht die Möglichkeit beide Dateien abzuspeichern. Die ISO-Empfindlichkeit ist von 100 bis 16.000 in 1/3 Stufen wählbar. Bis zu einem ISO-Wert von 1.600 lassen sich rauscharme und detailreiche Ergebnisse erzielen. Höhere ISO-Werte haben ein sichtbares Bildrauschen sowie Verluste im Detailreichtum zur Folge. Ein Vergleich mit der E-M5 bezüglich des Rauschverhaltens ergibt einen leichten Vorsprung für die a5000. Die Testaufnahmen zeigen eine 100 Prozent Ansicht und wurden bei Offenblende aufgenommen. (Sony a5000, 16-50mm f/3.5-5.6, 20 mm, f/4.0 ; Olympus OM-D E-M5 Mk I, 12-40mm f/2.8, 12mm, f/2.8 )
Akkulaufzeit.Bezüglich der Akkulaufzeit ist eine Reichweite von circa 400 Aufnahmen realistisch. Die Lithium-Akkus sind baugleich zu sämtlichen Modellen der a7 Reihe. Über einen micro-USB Anschluss lässt sich die Kamera unkompliziert aufladen. Diese Funktion erweist sich als sehr praktisch, da auf Reisen ein sperriges externes Ladegerät als zusätzliches Gepäckstück unnötig wird. Stattdessen kann die Kamera mit einem handelsüblichen Handyladegerät (microUSB) geladen werden. Optional ist ein externes Akkuladegerät jedoch weiterhin erhältlich. Fazit.Die Sony a5000 beeindruckt zum einen aufgrund ihres geringen Kaufpreises und den außerordentlich kompakten Dimensionen. Zwar wird an einigen Stellen bezüglich diverser Ausstattungsmerkmale gespart - die gebotene Bildqualität überzeugt jedoch auf ganzer Linie. Die Kombination aus Kitobjektiv und kompakten Kamera erhielt viele Funktionen aus der a7-Serie - inklusive dem sinnvoll gestalteten Menü. Abstriche müssen an diversen Merkmalen wie dem fehlenden elektronischen Sucher, den fehlenden Zubehörschuh, dem gering auflösendem Display und den minimalistisch ausgestalteten Bedienelementen hingenommen werden. Durch den guten Vollautomatikmodus eignet sich die Kamera für Anwender, die sich nur wenig mit der Technik auseinandersetzen möchten - trotzdem aber eine kompakte Kamera mit guter Bildqualität suchen. Zudem eignet sich die a5000 als Zweitkamera oder Reisekamera, da sie einen gelungenen Kompromiss aus Bildqualität und Kompaktheit darstellt. Erwähnenswert ist der Videomodus, der FullHD mit Aufnahmen ermöglicht und vom Bildstabilisator des Kitobjektives profitiert. Möchte man auf einen Zubehörschuh, einen elektronischen Sucher und andere Annehmlichkeiten nicht verzichten und benötigt einen schnelleren Autofokus ist ein Blick auf die größere a6000 lohnenswert. Der Beitrag hat gefallen? Dann würde ich mich über ein "Gefällt mir" am Ende des Beitrages freuen. :)
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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