MATERIALSCHLACHT.Da kauft man sich eine Spiegelreflexkamera, fotografiert und bastelt ordentlich Wasserzeichen unter die Bilder und dann passiert es - plötzlich ist man der Fotograf, dessen Kamera so tolle Fotos aufnehmen würde. Man erkennt die - anfangs rasch ansteigende Lernkurve, ist beflügelt und kauft in einem Anflug von Wahnsinn allerhand an teuren Fotogedöns. Auch glaubt man, dass man unbedingt eine Kleinbildkamera für ordentliche Fotografien benötigen würde. Schließlich ist es die Kamera die ein Garant für ein gutes Bild ist. Natürlich darf man die Objektive nicht vergessen, da die beste Kamera mit einem mäßigem Objektiv keine ordentlichen Bilder zu Tage fördern würde. Und so rollt auch hier der Rubel... . Diese, zugegebenermaßen überzeichnet dargestellte Entwicklung, durchleben vermutlich sehr viele Hobbyfotografen - vorausgesetzt, es besteht eine gewisse Affinität zu technischen Gerätschaften. Denn seien wir ehrlich: irgendwie beginnen die Augen eines jeden männlichen Fotografen bei der Vorstellung neuer Kameras oder Ähnlichem zu funkeln. Kleinbildsensor mit 50 Megapixel und aufgehobenem Tiefpassfilter oder integrierter 5-Achsen Sensorstabilisator in einer Kleinbildkamera? Und - wirkt es? Na also. Spielkinder eben. :) Vor etwa fünf Jahren beschäftigte ich mich erstmals ernsthaft mit dem Thema Fotografie. Die eingangs beschriebene "Entwicklung" habe auch ich durchlebt - wenn auch in abgeschwächter Form. Übrigens - damals habe ich mich für die Canon EOS 60D entschieden. Rauscharmer 18 Megapixel APS-C Sensor, Schulterdisplay, Klappdisplay - ach lassen wir das. ;) WAS WIRKLICH WICHTIG IST.Mit der Zeit gelangt man zu der Einsicht, dass die Technik für das ein oder andere Foto zwar dennoch von Relevanz ist - einzig und allein aber das Können des Fotografens entscheidend für das Gelingen einer großartigen Aufnahme ist. Den Blick für das Besondere und den richtigen Moment sowie das Gespür für Farben und Licht - Aufgaben, die eine große Herausforderung für den Fotografen darstellen und (glücklicherweise) durch keine Automatik dieser Welt übernommen werden können. Und zu guter Letzt sind da die Fertigkeiten und Kenntnisse in Sachen nachträglicher Bildbearbeitung zu nennen. Dieser sollte mit Sicherheit ein ebenso hoher Stellenwert wie dem eigentlichen Fotografieren beigemessen werden. Das "Drumherum" ist entscheidend - ein f/1.2 Objektiv an einer Kleinbildkamera alleine ist kein Garant für hervorragende Bilder. Und irgendwie sind wir doch alle auf der Suche nach "dem einen Bild", dass von den Socken haut. Dies bedarf Übung und ständiger Beschäftigung mit dem Thema Fotografie. Und trotzdem behaupte ich, dass das Empfinden und der Blick für Eleganz und Ästhetik zu einem großen Teil als Talent angeboren ist und nicht erlernbar ist. Der britische Modefotograf Rankin beispielsweise - Glanz, Glamour, Eleganz en masse - großartig! Oder Andrè Josselin. Extrem lebendige, natürliche und authentische Aufnahmen, die nur so vor Leichtigkeit, Lebensfreude und Energie strotzen. Diese Ungezwungenheit und Freiheit ist es auch, die Paul Ripkes Aufnahmen ausmacht. Paul Ripke? Weltmeister? 2014? DFB? -> "One night in Rio." Statt dem Studieren technischer Datenblätter und dem Vergleich von Labortests verschiedener Kameras gewinnt man durch das Betrachten von Aufnahmen talentierter Fotografen einen Eindruck dessen, was gute Fotografie auszeichnet. Wer sagt, dass man auch als Mann nicht einen Blick in die VOGUE oder GLAMOUR riskieren darf? Die darin enthaltenen Fotostrecken sind wahre Meisterwerke und - nicht zuletzt wegen des aufwendigeren Druck im Gegensatz zu herkömmlichen Magazinen, ein Hochgenuss. OHNE SCHNICKSCHNACK - ERLEBNIS FOTOGRAFIEREN.Warum ich das schreibe? Nun - es ist wieder die Zeit im Jahr, an den der übersättigte Kameramarkt mit Neuvorstellungen überschwemmt wird und die Hersteller um die Gunst des Kunden buhlen. Es mag sicherlich Verbesserungen geben - das Rad wird jedoch sicherlich nicht alle paar Jahre neu erfunden werden. Abgesehen davon: die ständig wachsenden technischen Helferlein in einer modernen Kamera entmündigen den Fotografen und bei Nutzung dieser Automatiken gibt der Fotograf einen großen Teil der Bildkontrolle ab. Ich benötige den manuellen Modus für die vollständige Kontrolle sämtlicher Parameter. Die manuelle Steuerung von Blende, Zeit, Empfindlichkeit und Fokus ist es, die das Fotografieren zu einem Erlebnis macht. Abzuschätzen, welche Einstellungen für die jeweiligen Situationen benötigt werden. Das Geräusch der Ritzel beim Drehen der Wahlräder - und letztendlich das Geräusch des Verschlusses beim Auslösen.
Allerdings weiß ich nur zu gut, dass von neuer Technik ein gewisser Reiz ausgeht, sodass man immer wieder mit der Anschaffung neuer Geräte liebäugelt. Trotz des Bewusstseins, dass die damit aufgenommenen Bilder nicht besser sein werden. Trotzdem sollte man sich immer wieder daran erinnern, dass dieses "Hochrüsten" in den seltensten Fällen für bessere Bilder sorgen wird. Was jedoch bleibt, ist die Faszination am technischen Fortschritt. Wie denkt ihr darüber? Was ist wichtiger - das Können des Fotografen oder eine gute Kamera? Gerne Eure Meinung hier in den Kommentaren. :)
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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