EINMAL MEHR TECHNIKGEBLUBBER.
Ja, ich weiß - bereits der dritte Blogeintrag aus der Kategorie Technikkiste. Wie unschwer zu bemerken, dreht der Techniknerd in mir wieder einmal durch. Übrigens ist das sehr regelmäßig im Januar der Fall - ob es wohl am tristen Wetter liegt, das nicht gerade zum Fotografieren einlädt? Man weiß es nicht. Auch obwohl inzwischen der dritte Beitrag innerhalb weniger Tage zum Thema Technik veröffentlicht wurde; die Begeisterung musste jetzt sofort raus. Im nächsten Beitrag wird es jedenfalls wieder Bilder zu sehen geben.
DER WEG ZU SONY.
An dieser Stelle ein kleiner Hinweis für das außerbayerische Publikum: Das, eingangs verwendete, "Habedere" meint soviel wie "Hab ich die Ehre Dich zu sehen" und ist eine Grußform, die besonders in meiner Heimat, der Oberpfalz, unter guten Bekannten Verwendung findet. Im Endeffekt könnte man es also auch mit "Hallo" übersetzen. :) Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Grund für diese Begeisterung ist ein kleines Paket, dass da diese Woche eingetrudelt ist. Nach dem Öffnen des braunfarbenen Kartons, kam die Umverpackung meiner neuen Hauptkamera zum Vorschein - ein schwarzer Karton, auf welchen neben einer nicht aufzuhörenden wollenden Auflistung von Funktionen relativ unscheinbar der weiße Schriftzug "Sony a7R III" aufgedruckt war.
Nachdem ich erst im letzten Beitrag nach einem Jahr der Nutzung meiner Sony a7R aus der ersten Generation eine äußerst positive Bilanz zog, könnte man sich nun fragen, weshalb nun mit der Sony a7R III das aktuellste Modell aus dieser Serie angeschafft wurde. Hierfür muss ich etwas ausholen... .
Vor etwa einem Jahr war für mich klar, dass ich weg von konventionellen Spiegelreflexkameras-Boliden wollte und stattdessen ein Kameragehäuse mit den Vorzügen des spiegellosen Systems als Hauptkamera nutzen wollte. Anhand der Erfahrungen mit meiner kleinen spiegellosen mft-Systemkamera, der Olympus OM-D E-M5, konnte ich bereits relativ gut einordnen, dass mir die Handhabung einer spiegellosen Systemkamera weitaus besser lag als der Umgang mit den altbackenen Spiegelreflexkameras mit deren optischen Suchern. Insbesondere der elektronische Sucher hatte mir es angetan. Bedenken bereitete mir damals der Umstand, dass ich aus der jahrelangen Nutzung einer EOS-Kleinbildkamera einen relativ gut aufgestellten Objektivpark für eben dieses Sytem - dem Canon EF-System - besaß. Einen derartigen Fundus möchte man natürlich nicht von heute auf morgen aufgeben, weshalb für mich von Anfang an feststand, dass - bei einem Wechsel des Kameragehäuses - eine Adaption dieser Objektive sinnvoll möglich sein musste. Nun gibt es diesbezüglich, der Adaption von Fremdobjektiven an einem Kameragehäuse aus der Sony a7-Reihe, die verschiedensten Meinungen. Die Erfahrungsberichte gehen daher sehr weit auseinander. So wird teilweise von einer "absoluten Untauglichkeit" und einem "perfekten Funktionieren" berichtet. Für mich stand daher fest, dass ich mir einen eigenen Eindruck bezüglich der Adaption von EF-Objektiven verschaffen wollte. Aus diesem Grund hatte ich mir letztendlich mit der Sony a7R ein relativ erschwingliches Modell aus dieser Serie angeschafft, um mir einen eigenen Eindruck verschaffen zu können. Nach relativ kurzer Zeit war ich mir darüber bewusst, dass das Konzept der Sony a7-Kameras grundsätzlich sehr gut zu meiner Art der Fotografie passte. Insbesondere die, oben erwähnte, spiegellose Technik und der elektronische Sucher sowie der außerordentlich gute Kleinbildsensor überzeugten mich. Zudem kam ich mit der Bedienung der Kamera vorzüglich zurecht. Die Bedenken bezüglich einer Adaption meiner EF-Objektive waren relativ schnell ausgeräumt. Nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden manuellen Fokussierbarkeit mittels der sogenannten "Focus-Peaking"-Funktion, bei welcher durch farbliche Hervorhebung des Schärfebereiches, eine rasche und präzise Fokussierung möglich ist. Ich war davon überzeugt, dass diese spiegellose Systemkamera mit großem Kleinbildsensor für meine Zwecke überwiegend Vorteile mit sich bringen würde, weshalb die Sony a7R bleiben durfte und seitdem Verwendung als meine einzige Kamera findet. Nachdem ich die Canon EOS-Kamera eine kurze Zeit sicherheitshalber noch behielt, verkaufte ich sie letztendlich. DAS BESSERE IST DES GUTEN FEIND.
Welche Eigenschaften fehlten mir nun an der Sony a7R, dass diese mit der Sony a7R III durch das aktuellste Modell der Serie ersetzt wurde?
Im Grunde hatte ich es in meinem - oben verlinkten - letzten Blogeintrag bereits anklingen lassen. Das Vorvorgängermodell der a7R III, also die a7R, ist zweifelsohne eine hervorragende Kamera. Es gibt jedoch zwei herausragende Kritikpunkte, die nun mit dem aktuellen Modell ausgeräumt werden. Das Fehlen jeglicher bildstabilisierenden Systeme sowie der laute Verschluss der Kamera bzw. der fehlenden Möglichkeit einer lautlosen Auslösung der Kamera. Der, aus anderen a7-Modellen bekannte, leistungsfähige 5-Achsenstabilisator fehlt der Sony a7R vollständig. Gerade im Bereich der Straßenfotografie arbeitete ich mit meiner damaligen, ebenfalls stabilisierten, mft-Kamera des Herstellers Olympus des Öfteren mit längeren Verschlusszeiten und verwendete dies häufig als Stilmittel. Die Aufnahmen hierzu, gibt es auf meinem Portfolio. Diese Möglichkeit fehlt der Sony a7R - auch aufgrund der hohen Auflösung von 36 Megapixel, ist die Kamera relativ verschlusskritisch, sodass im Endeffekt bei einer Freihand gehaltenen Verschlusszeit von 1/60 Sekunden die Grenze des Möglichen bereits erreicht ist. Freihand aufgenommene Aufnahmen mit Veschlusszeiten um die 1/10 Sekunden? Mit der Sony a7R nicht möglich. Aber auch bei Einhaltung, eigentlich unkritischer Verschlusszeiten, verhält sich die Sony a7R wie eine Diva. Geringste Verwacklungen Können in Anbetracht der hohen Auflösung zu Unschärfen führen, sodass man auch beim Hantieren mit unkritischen Verschlusszeiten von einem stabilisiertem System profitiert. Die a7R III verfügt über einen Bildstabilsator, der nun bis zu 5,5 Blendenstufen ausgleichen soll. Zum Thema "geräuschloses Aufnahmen" sei gesagt, dass der mechanische Schlitzverschluss der Sony a7R einen ordentlichen Krach verursacht. Noch nie hatte ich eine Kamera in Verwendung, welche ein derart sattes Verschlussgeräusch produzierte. Dieses Geräusch stört mich im Endeffekt nicht - im Gegenteil: ich finde es sogar sehr schön anzuhören. Gerade aber im Bereich der Straßenfotografie ist dieser Umstand eher hinderlich. Elektronische Verschlüsse neuerer Kameras bieten die Möglichkeit einer vollständig geräuschlosen Aufnahme. Beim Betätigen des Auslösers hört man - genau: nichts! Selbst bei der Aufnahme von Serienbildern. Ziemlicher Wahnsinn eigentlich. Diese beiden Kritikpunkten hielt ich für derart gewichtig, dass sie durch ein Nachfolgemodell abgestellt werden sollten. Grundsätzlich würde bereits die, im Jahr 2015 vorgestellte, a7R II diese Funktionen bieten. Da Ende des vergangenen Jahres jedoch mit der a7R III ein Nachfolgemodell mit weiteren umfangreichen Verbesserungen vorgestellt wurde, fiel die Wahl - auch aufgrund des nicht allzu großen preislichen Unterschiedes - mit der Sony a7R III auf das aktuellste Modell. Und das tatsächlich im allerletzten Moment - für die a7R II hatte ich mich im Endeffekt bereits entschieden. Ursprünglich hatte ich eigentlich darauf spekuliert, dass Sony einen Nachfolger der Sony a7 II auflegen würde. Von diesem Nachfolgemodell mit einem besonders guten Preis-/ Leistungsverhältnis hätte ich mir die Umsetzung eines geräuschlosen Aufnahmemodus gewünscht. Der, bereits in der a7II vorhandene, Bildstabilisator wäre sicherlich in einem Nachfolgemodell enthalten gewesen. Da bislang jedoch keine Aussicht auf ein derartiges Modell bestand, war dies keine Alternative.
Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang, dass der elektronische Sucher der a7R Mark III erheblich verbessert wurde. Neben einer höheren Auflösung von nunmehr über 3,68 Megapixel gegenüber 2,35 Megapixel (a7R / a7R II), wurde die Bildwiederholfrequenz auf satte 120 Hertz gesteigert. Zudem wurde auch die Auflösung des rückwärtigen Displays leicht angehoben. Ich hatte ja erwähnt, dass ich derzeit ausschließlich manuell fokussiere - durch die verbesserten Displays verspreche ich mir dahingehend eine weiter vereinfachte Möglichkeit der manuellen Fokussierung.
Womit bereits die vermutlich eklatanteste aller Verbesserungen angesprochen wurde - das Autofokusmodul. Bislang für mich, aufgrund des manuellen Fokussierens, nur im begrenzten Maße von Belang, wurde ein leistungsfähiges Autofokusmodul in das Gehäuse der Kamera verbaut. Sage und schreibe 399 Phasenvergleichsmessfelder und zusätzlich 425 Kontrastmessfelder bei einer erhöhten Empfindlichkeit (-3 LW) stehen hier zur Verfügung. (a7R: 25 Kontrastmessfelder, a7R II: 399 Phasenvergleichsmessfelder, 25 Kontrastmessfelder). Das manuelle Fokussieren hat sich im vergangenen Jahr für mich als probates Mittel der Schärfeeinstellung entwickelt. Dennoch möchte ich, schon aufgrund des technischen Interesses, die Funktionsfähigkeit des Autofokusmoduls bei der Verwendung von adaptierten Objektiven überprüfen. Daher werde ich demnächst die Autofokusleistung meiner adaptierten EF-Objektive testen. Der erste Eindruck war jedenfalls bereits sehr gut. Je nach Objektiv funktionierte gar der sogenannte "Eye-Focus", welcher jeweils automatisch auf das Auges des Motives scharfstellt. Zur besseren Einordnung meiner Aussage möchte ich jedoch erwähnen, dass ich beileibe kein Actionfototograf bin, sodass ich das Ganze nur mit Motiven gesteste hatte, die sich nur kaum oder nur langsam bewegten. Auch die Serienbildgeschwindigkeit wurde von 4 bzw. 5 Aufnahmen in der Sekunde auf 10 Aufnahmen in der Sekunde verdoppelt. Sicher Funktionen die ich - Stand heute - nicht zwingend für meine Art der Fotografie benötige; beeindruckend sind sie aber allemal. Im Gegensatz zum Modell der ersten Generation, ist nun die Videoaufnahme in 4k-Qualität möglich. Vor dem Hintergrund, dass mich die Thematik "Filmen" sehr interessant finde, könnte diese Funktion sicher von Nutzen sein. Überhaupt sollen die Videofunktionen der a7R III sehr umfangreich sein. Da ich diesbezüglich aber keine großartige Erfahrung habe, werde ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter auf diese Funktionen eingehen.
Außerdem wurde das Bedienkonzepte der Kamera leicht verändert. So stehen nun eine größere Anzahl an frei konfigurierbaren Bedientasten zur Verfügung und es wurde ein Joystick eingeführt.
Ein vielfach kritisierter Punkt war bislang auch die Akkureichweite der Kameras der a7-Reihe. Die Neue nutzt nun einen größeren Akkutyp, der gegenüber der alten Modelle eine 2,2-fache Akkukapazität zur Verfügung stellt. Obwohl ich nicht Derjenige bin, der Hunderte von Aufnahmen an einem Tag aufnimmt, schadet etwas Akkureserve sicherlich. Sicherheit bietet ein zweiter Speicherkartenschacht, sodass zu jedem Zeitpunkt eine Sicherung der Aufnahmen besteht. Bei einem Ausfall der Speicherkarte, könnte man auf die Sicherung der zweiten Speicherkarte zurückgreifen und so einen Datenverlust vermeiden. Weiter wurde die Stabilität des Bajonetts erhöht, sodass die Metallkonstruktion nun durch sechs Schrauben (statt vier Schrauben) gesichert wurde. DIE KAUFENTSCHEIDUNG.
Vorbei sind die Zeiten, in denen ich bei Nutzung einer Kamera einen Kompromiss für meine Art der Fotografie eingehen musste. Die a7R III bietet mir, als erste Kamera überhaupt, sämtliche Funktionen, die ich benötige. Bereits nach den ersten Eindrücken mit der Sony a7R im letzten Jahr, bemerkte ich, dass das Konzept der a7-Reihe gut zu meinen Anforderungen passt. Damals schrieb ich, dass ich mir gut vorstellen könnte, die a7R als Kamera für sämtliche Bereiche einzusetzen. Bereits zu diesem Zeitpunkt, stellte ich die Anschaffung eines kompakten Reiseobjektivs in Aussicht. Mit dem FE 28 MM F/2.0 habe ich mich nun für ein äußerst kompaktes - aber lichtstarkes - Objektiv entschieden, welches durch die weitwinklige Brennweite von 28 Millimetern sehr universell einsetzbar ist.
DAS FAZIT.
Hätte man mir - zur Vorstellung der neuen a7R III im November des letzten Jahres - gesagt, dass ich ein paar Wochen später eben genau zu dieser Kamera greifen würde, hätte ich noch mit den Augen gerollt.
In der Summe ist die Sony a7R III eine Kamera, die die aktuellste Technik in einem modernen, aber dennoch kompakten, Fotoapparat unterbringt. Letztendlich bringt Sony a7R III alle Funktionen in einer einzigen Kamera mit, die ich für meine Art der Fotografie benötige bzw. gerne zur Verfügung haben möchte. Zusammen mit dem neu angeschafften FE 28 MM F/2.0 ist sie nun mein besserer "Leica Q Ersatz" mit Bildstabilisator und überragender Auflösung. :) Ich freue mich auf darauf, dieses Jahr mit dieser schönen Kombination fotografieren zu können. Sicherlich wird das hochlichtstarke 24 Millimeter F/1.4 neben dem neuen 28 Millimeter F/2.0 nach wie vor des Öfteren seine Verwendung finden. Die Sony a7R werde ich vermutlich nicht weiterverwenden - sie steht jedenfalls zum Verkauf. Die Zeiten, in der ich zwei- bzw. zeitweise gar dreigleisig gefahren bin, sind nun mit der Sony a7R III hoffentlich endgültig vorbei. Das Hin- und Her zwischen mehreren Systemen lenkt vom eigentlichem - dem Fotografieren - immens ab. Daher hoffe ich, dass ich mich nun mit der Sony a7R III zumindest eine längere Zeit "gut versorgt" fühle. Der Umstand, dass die Kamera sämtliche Anwendungsbereiche abzudecken vermag, relativiert auch die relativ hohen Anschaffungskosten. Hatte ich damals zwei Kameras für verschiedene Aufnahmebereiche in Verwendung, habe ich mit der Sony a7R III nur noch eine Kamera für alle Zwecke. Vor einem Jahr habe ich am Ende des Beitrages geschrieben, dass ich die Hoffnung habe, mit Sony auf das richtige System gesetzt zu haben. Nach einigen Tagen mit der a7R III scheint sich diese Hoffnung nun zu bestätigen.
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DER ABSPIELTIPP.
Die Abfolge der erschienenen Titel - es ist wie eine sich fortsetzende Geschichte mit unterschiedlichsten Stimmungen. Teilweise gar innerhalb eines einzelnen Stücks. Mit Höhen und Tiefen - analog dem menschlichem Leben. Musik als Soundtrack des Lebens - ja, da ist wirklich etwas dran.
Es ist diese Dramaturgie in den Titeln des Künstlers, die so fesselnd ist. Die einzelnen Stücke haben ein klar definiertes Grundgerüst - nichts wirkt angestrengt oder überladen. Und das, obwohl die Musik tonal sehr facettenreich und dynamisch daherkommt. Typisch ist ebenfalls die seidenglatte Brillanz des Pianos, das als markante Umrahmung zu einem festen Bestandteil dieses - ich nenne es jetzt einfach "Macklemore-Sounds" - gehört. Der perfekte Rhythmus und eine angenehme Melodik tun das Übrige. Die Melodien leben vom Spiel mit disharmonischen und harmonischen Elementen. Dies unterstreicht die hochdramatische Wirkung weiter und macht so ziemlich jeden Titel des Rappers zu einem wahren Meisterwerk.
2 Comments
1/3/2018 23:32:16
Hallo,
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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