Für das Thema "Bildband" bin ich ja immer zu begeistern. Ich finde, dass man gerade als Fotobegeisterter von Zeit zu Zeit bewusst eine - in Form eines Buches - gebündelte Zusammenstellung der Aufnahmen eines anderen Fotografen auf sich wirken lassen sollte. Auch und gerade da ich mit einer Generation aufgewachsen bin, die Inhalte größtenteils online "konsumiert", ist für mich Gedrucktes etwas Besonderes. Vor dem Hintergrund, dass wir Hobbyfotografen Technik kaufen, die wir eigentlich nicht zwingend bräuchten, sehe ich den Kauf eines Bildbandes als gute Investition. Ein Bildband ist meiner Meinung nach zudem eine hervorragende Inspirationsquelle und schärft die Wahrnehmung für die Wirkung von Bildkomposition und Farben. Aber nun zum Bildband selbst. Ich habe mich dieses Mal für "The Atlas Of Beauty" entschieden - auf welche Weise ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich meine, dass Amazon mir dieses Buch auf der Startseite empfohlen hatte. Aufgrund der Tatsache, dass ich des Öfteren nach Objektiven, Kameras und Co. auf Amazon suche, hat der Werbealgorithmus messerscharf kombiniert, dass mir dieser Bildband gefallen könnte. Und er sollte recht behalten. Jedenfalls trudelte das Buch dann vor etwa zwei Wochen bei mir ein und ich nahm es voller Erwartung in Empfang. Mit 351 Seiten ist das Buch im Hardcover-Einband ein richtig schöner Wälzer. Genau mein Ding. Die Papierauswahl ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen - es handelt es sich um ein angenehm festes, glänzendes Papier. Bei einem derartigen Buch ist die Haptik ja nicht unwichtig. Jedenfalls wusste mich diese zu überzeugen und so machte ich mich daran, das Vorwort des Buches zu lesen. Im Umschlag des Buches wird in einem kurzen Passus die Entstehung des Buches geschildert. Die ersten drei Seiten beschreiben die Entstehung des Buches aus Sicht der Autorin selbst. Bei dieser handelt es sich um die rumänische Fotografin Mihaela Noroc. Sie erfüllte sich im Jahr 2013 einen Traum, Menschen in den verschiedensten Länder dieser Erde zu fotografieren. Die Fotografin beschränkt sich hierbei ausschließlich auf Frauen und verfolgt die Absicht, die Schönheit der Menschen darzustellen - unabhängig von Religion, Staatsangehörigkeit und Weltanschauung. Aus diesem Grund bereiste sie als Rucksacktouristin über 50 Länder und hauste in einfachsten Unterkünften ohne großen Luxus. Nachdem sie von der Reise mit all den Bildern zurückkehrte und diese Bekannten und Freunden zeigte, war sie über die Resonanz überwältigt und beschloss, einen Bildband zu veröffentlichen. Im Ergebnis entstand Ende 2017 der Bildband "The Atlas Of Beauty". Insgesamt 500 Porträtaufnahmen füllen das Buch und zeigen unterschiedlichste Frauen aus einer Vielzahl von Ländern dieser Erde. Mihaela Noroc versteht es meiner Ansicht nach, in höchstem Maße authentische und intensive Porträts anzufertigen. Faszinierend und atemberaubend sind die direkten und sehr nah wirkenden Porträts. Insbesondere die reinen Kopfporträts sind in der Intensität beeindruckend. Im Gegensatz hierzu stehen die weitwinklig wirkenden Aufnahmen, bei welchen die Umgebung der jeweils Porträtierten eingefangen wird und die Andersartigkeit der Kulturen dieser Erde sowie die Verschiedenheit der Lebensräume weiter unterstreicht. Sehr angenehm ist der einheitliche Bildstil, der das Hauptmotiv meist in das Bildzentrum rückt. Wahnsinnig feinfühlig komponiert Mihaela Noroc die Aufnahmen, sodass Hintergrund und Porträt eine harmonische Einheit bilden und gleichermaßen einen jeweils bildwichtigen Inhalt darstellen. Auffallend ist zudem der Umgang mit Farben. Die Aufnahmen bestechen durch eine großartige Farbenpracht und beeindrucken zudem durch die schönen Farbtönungen. Auch im Umgang mit dem Licht beweist die Fotografien großes Geschick, indem Gegenlichtsituationen geschickt genutzt werden, ohne hierbei überstrahlt zu wirken. Überhaupt ist die Lichtführung hervorragend - harte Schatten und Übergänge finden sich in keinem der Porträts, sodass der Hintergrund zumeist in einem zauberhaften, weichen und gefälligem Bokeh verfließt. Das Layout des Buches und die Typografie der Texte weiß ebenfalls zu gefallen. Durch die unterschiedliche Anordnung der Aufnahmen, entsteht eine willkommene Abwechslung. Auffallend ist zudem, dass die Sortierung der Aufnahmen durchaus bewusst vorgenommen wurde - oftmals wiederholen sich Farbstimmungen auf einer Doppelseite. Wirklich toll! Dieses Buch ist eine Wucht. Selten habe ich derart stimmige Porträts bewundern können. Besonders hervorzuheben ist hierbei auch, dass Nacktheit in diesem Buch rigoros nicht vorkommt. Es zeigt, dass Schönheit sehr viel mehr bedeutet, als makellose, nackte Körper. Ich bedanke mich bei der Autorin, dass ich ein einige Eindrücke des Buches hier zeigen darf. Mihaela Noroc "The Atlas of Beauty", 2017 Weitere Informationen:
www.theatlasofbeauty.com
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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