Ein RückblickDie Photokina 2014 - Leitmesse der gesamten Fotobranche. Die neuesten Innovationen und Trends werden in der Domstadt Köln einem internationalen Publikum vorgestellt. In der Vergangenheit nutzten die großen Hersteller nicht selten dieses Umfeld für die Vorstellung neuer Kameramodelle. Die Vorstellungszyklen bei hochpreisigen Digitalkameras sind verhältnismäßig groß. Verglichen mit anderen technischen Geräten wie etwa Smartphones oder Mikroprozessoren, deren Hersteller jährlich eine neue Generation hervorbringen, ist die Entwicklung bei Kameras wohl geradezu als gemächlich zu bezeichnen. Entwicklungszeiten von vier Jahren sind keine Seltenheit. Eine 5DMII musste nach Markteinführung im September 2008 nach eben vier Jahren im März 2012 den technischen Fortschritt der Nachfolgerin 5DMIII weichen - erhältlich war sie jedoch bis Anfang 2014. Gerade unter Nutzern und Anhängern der Marke Canon, schlich sich nach Ende der Photokina 2014 ein Gefühl der Enttäuschung ein. Im Vorfeld wurde über das Erscheinen einer Canon EOS 3D spekuliert; einem Megapixel-Protz, der Gerüchten zur Folge zwischen 1D und 5D platziert werden sollte. Stattdessen beließ Canon es bei einem längst fälligen Update der 7D und führte mit der 7DMII eine APS-C Kamera mit Dual-Autofokusmodul ein. Noch dazu eine überschaubare Anzahl von Objektiven. Ende - Innovation sieht anders aus. Getreu dem Motto: "22 Megapixel sind völlig ausreichend - mehr gibt`s eben bei Hasselblad und Co."? Wenn auch beispielsweise das neue EF 16-35 f/4.0 IS USM wahrlich gelungen ist. Und Canon steht unter Zugzwang - haben in der Vergangenheit doch sämtliche großen Konkurrenzhersteller innovative Kamerapakete geschnürt: Großer Dynamikumfang und hohe Auflösung mit der Nikon D810 bei Nikon; Innovationen wie etwa "Focus-Peaking", 5-achsigem Bildstabilisator und spiegellosem System mit Kleinbildsensor gepaart mit ebenso großem Dynamikumfang und hohem Auflösungsvermögen mit der a7 Reihe bei Sony. a7, a7R, a7s, a7 II - diese vier Kameramodelle stellte Sony innerhalb eines Jahres vor. Entscheidender Vorteil gegenüber Canon: die kompakten Abmessungen, die Bildqualität und die moderneren Funktionen. "Systemwechsel" - ein oft geäußertes Wort in der letzten Zeit. Ein Blick zu den angesammelten EF-Objektiven; einige mit einem elegant-zierlich und unscheinbar wirkenden roten Ring versehen. "Verdammt.", mag sich so manch Fotograf gedacht haben. Somit wurde und wird die Neuvorstellung einer digitalen Kamera im "Profi"-Segment bei Canon Fotografen sehnlichst erwartet. Verspätetes WeihnachtsgeschenkFünf Monate später, sickern Gerüchte einer Kamera durch, welche mit einem 50,6 Megapixel Sensor ausgestattet sein soll. "5Ds R" wird sie heißen. Das "R" für "Resolution"? Eine kleine Anspielung auf die Sony a7 R mit "lediglich" 36 Megapixel, die schmunzeln lässt. Tatsächlich wäre das ein Alleinstellungsmerkmal unter Kleinbildkameras. Zwei DIGIC 6 Prozessoren sollen diese "Pixelflut" stemmen. Die ISO-Empfindlichkeit soll dem Blog zur Folge von ISO 100 bis ISO 6.400 wählbar sein. Dieser relativ schwache Regelbereich ließe darauf schließen, dass die Kamera tatsächlich als Studiokamera und letztendlich auch als Konkurrenz zu auflösungsstarken Mittelformatkamera wie beispielsweise einer Hasselblad konzipiert wurde. Das nicht näher spezifierte Autofokusmodul bietet 61 AF-Messfelder - die Verwendung des herausragenden AF-Modules der 5DMIII und der 1DX lässt sich hier vermuten. Eine weitere Besonderheit könnte die freie Wählbarkeit eines Cropfaktors von 1,6 und 1,3 darstellen, welche de facto den Einsatz kostspieliger Konverter nicht notwendig macht. Angesichts dieser technischen Daten scheint Canon seine derzeitige Situation zu erkennen - allerdings lassen diese Daten keine Rückschlüsse auf die Größe des Dynamikumfang und weitere moderne Funktionen zu - zwei wesentliche Kritikpunkte der aktuellen Canon EOS-Kameras. Pixelwahn?Den Rückständen gegenüber der anderen Systeme mit einer imposanten Erhöhung der Auflösung zu begegnen, ist gewagt und kann sich nachteilig auswirken. Bedingt durch die enorme Auflösung könnten auflösungsschwächere Objektive, wie etwa viele Weitwinkelobjektive (z.B. EF 17-40 f/4.0 USM) bauartbedingt, Randunschärfen hervorrufen. Auch werden die Datenmengen erheblich gesteigert. Bei Retuschen müsste zudem deutlich sorgsamer und präziser gearbeitet werden. Man darf hoffen, dass Canon bei diesem neuen Modell nicht einzig und allein die Auflösung nach oben geschraubt hat - andere Merkmale würden deutlich mehr Modellpflege bedürfen. Offizielle Vorstellung durch Canon
“Absolutely not. The sensors were developed completely in-house, by Canon.” Um erste Aussagen bezüglich eventueller Verbesserungen des Dynamikumfanges treffen zu können, werden erste Reviews in den nächsten Wochen abzuwarten sein. Nachfolgende Gegenüberstellung zeigt die technischen Daten der 5DMIII, 5DS und 5DS R. Anmerkung: Die plötzliche Neuvorstellung sind zwar erfreulich - allerdings sollte man immer bedenken, dass man mit jeder halbwegs aktuellen DSLM und DSLR herausragende Fotos aufnehmen kann. Quellen:
chip.de - News Beitrag vom 30. Januar 2015 canonrumors.com - Foreneintrag vom 09. Januar 2015 Quellen Update: canon.de - Offizielle Produktseite 5DS vom 06. Februar 2015 canon.de - Offizielle Produktseite 5DS R vom 06. Februar 2015 canon.de - Offizielle Produktseite 5DMIII vom 06. Februar 2015 heise.de - Artikel vom 06. Februar 2015 youtube.com - "CanonUSA" Kanal, Vorstellungsvideo vom 06. Februar 2015 shutterbug.com - Zitat eines Canon Mitarbeiters bzgl. Herkunft des Sensors vom 06. Februar 2015
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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