Das Fotografieren hat sich für mich ja über die Jahre zu einer Leidenschaft entwickelt. Ja - abgedroschener Spruch; ich weiß. Ich mag derartige belanglosen Redewendungen nicht, da es eben das ist, wonach es sich anhören: lieblos dahingesagtes Gerede. Würde ich meine fotografische Entwicklung auf eine andere Weise beschreiben wollen, müsste ich etwas ausholen. Sehr gut kann ich mich daran erinnern, als ich mir die erste Kamera gekauft hatte. Moment - eigentlich begann diese "Leidenschaft" noch sehr viel früher. Das war so das Jahr 2008. Aus irgendwelchen Gründen war ich, in einer Zeit, in der eine zwei Megapixel Kamera in einem Sony-Ericsson Handy eine echte Besonderheit war, sehr angetan von diesen monströsen Spiegelreflexkameras. Inbesondere die Canon EOS 40d stand damals für mich, einem Schüler der 10. Klasse, mit ihrem Preis von über 1.300 EUR in finanziell unerreichbarer Ferne. Also begnügte ich mich damals damit, gelegentlich die Beiträge über Fotografie in Magazinen wie der "Foto Chip" zu lesen und die Aussagen und technischen Informationen zu den damaligen Kameramodellen regelrecht aufzusaugen. Nachdem ich bereits die Jahre zuvor die familieneigene digitale Kompakte - einer Olympus mit einem Sensor um die 3 Megapixel - in Beschlag nahm und die idiotischsten fotografischen Experimente damit veranstaltete, stand für mich spätestens seit der Beschäftigung mit den großen Spiegelreflexkameras fest, dass ich einmal so ein Ding zum Fotografieren haben wollte. Es sollte dann noch drei weitere Jahre dauern, bis ich mir diesen Wunsch mit dem ersten eigenen Geld erfüllen konnte. Damals ist es dann auch tatsächlich mit der Canon EOS 60d ein Modell geworden, dass man zu dieser Zeit in die "semiprofessionelle" Klasse einordnete. Klang für zu mich zu dieser Zeit ziemlich cool. Auch von den technischen Möglichkeiten in Bezug auf den Effekt der Freistellung und der Bildqualität war ich fasziniert. Obwohl ich das Zusammenspiel und die Wirkung von Blende / ISO / Verschlusszeit bereits durch das ausgiebige Lesen von Fachbeiträgen theoretisch verstanden hatte und von Beginn an im manuellen Modus fotografierte, wollten mich die Bilder der ersten Jahre nicht zufrieden stellen. Was dann in den Jahren bis 2014 folgte, war ein Hochrüsten und eine Materialschlacht vom Allerfeinsten. Fest im Glauben davon überzeugt, dass man mindestens eine Einstellige Profikamera benötigen würde und überhaupt ja auch am besten die gesamte Brennweitenrange mit dem besten Objektiven abzudecken müsse. Das Ganze gipfelte dann in dem Kauf einiger teurer "L-Objektive" - die besten Objektive, die man damals für das Canon-Bajonett erwerben konnte. Nach der ersten Begeisterung über die neuen technischen Möglichkeiten, folgte dann aber dann wieder einmal die Ernüchterung. Irgendwie sahen die Fotos nicht so aus, wie ich mir das vorgestellt habe. Und da ich als Referenz natürlich die brillanten Werbefotografien in Zeitschriften wie der "Vogue" zu Grunde legte, war für mich irgendeinmal klar, dass der Kauf einer Blitzanlage den Unterschied beheben würde. Weit gefehlt.
Inzwischen habe ich den technischen Schabernack größtenteils verkauft und insofern auf eine solide Kleinbildkamera mit zwei Festbrennweiten reduziert. Ich habe erkannt, welche Sache den verdammten Unterschied ausmacht: Übung. Über die Jahre habe ich verstanden, dass man eben NICHT Kamera "x" oder Objektiv "y" für ein gutes Ergebnis braucht; es ist die ständige Weiterentwicklung durch Wiederholung und Optimierung in Bezug auf das Fotografieren und zum mindestens gleichen Anteil auch auf die Bildentwicklung bzw. der Bildbearbeitung. Fotografie ist sehr viel mehr als das Durchdrücken des Auslöseknopfes einer teuren Kamera - es ist das Sehen sowie das richtige Einschätzen von Lichtsituationen, die Erschaffung von stimmigen Farbharmonien und das Einfangen von Emotionen. Darüber, dass ich noch lange nicht an meinem Ziel angekommen bin und noch Optimierungsbedarf auf so vielen Ebenen besteht, bin ich mir bewusst. Allerdings glaube ich behaupten zu können, dass die erlangte Erkenntnis der letzen zwei bis drei Jahre einen großen Wert hat und die Grundlage für eine gute Weiterentwicklung ist. Themenwechsel. Eigentlich hätte ich ja von der kleinen Städtereise nach Wien erzählen wollen. Zu Wien selbst kann ich gar nicht all zu viel schreiben. Zusammenfassend vielleicht, eine große Stadt mit einem auffallend hohen Anteil an historischen und außergewöhnlich gut erhaltenen Gebäuden aus der Barockzeit, die allesamt davon zeugen, dass die damaligen Bauherren offensichtlich ihren Reichtum unverhohlen kundtun wollten. Ich meine, warum um alles in der Welt benötigt man ein Schloss, das so groß ist, dass man auf der Grundfläche vermutlich einen Airbus landen könnte? Vor dem Hintergrund, dass die Vielzahl der sich wiederholenden prunkvollen Bauwerke in der Innenstadt ermüdend wirkt und im Grunde immer das Gleiche ist, wirkt das Stadtbild etwas steril und lieblos. Bereits im Februar diesen Jahres hatte ich die Gelegenheit, während einer solchen Städtereise eine Einheimische in zu fotografieren. An dieser Stelle ein kleiner Seitenverweis auf die Serie mit Mariana in Prag. Mir gefiel das Zusammentreffen mit Jemandem, der tatsächlich auch in der bereisten Stadt lebt sehr gut und daher versuchte ich Ähnliches während des Aufenthaltes in Wien. So traf ich auf Tinea und hatte die Gelegenheit, diese an verschiedenen Orten in Wien zu fotografieren. Beginnend im Stadtzentrum in der Nähe des Stephansdoms, führte uns der Weg in Richtung der Universität und später zum bekannten "Dauervolksfest" - dem Prater.
DER ABSPIELTIPP.
VERWENDETE TECHNIK.
Obwohl die verwendete Technik eigentlich nahezu belanglos ist, möchte ich es am Ende des Beitrages dennoch erwähnen. Erwähnen deshalb, da ich meine, nach langem Suchen mit der Kombination aus der Sony-Kamera und dem 24/1.4 GM so etwas wie eine "Universallösung" für meine Art der Fotografie gefunden zu haben. Dass ich den weitwinkligen Bereich - und inbesondere den Brennweitenbereich um die 24 Millimeter - sehr gerne mag, ist mir bereits seit ein paar Jahren bewusst. Die bisherigen Objektive in diesem Bereich waren aber allesamt zu groß oder zu lichtschwach. Schlimmstenfalls auch Beides. Das 24/1.4 GM verbindet für mich beide Belange - Kompaktheit und Lichtstärke - in einem wertigen Autofokusobjektiv. Weitere Ausführungen erspare ich mir an dieser Stelle - mehr gibt es auch nicht zu sagen. Jedenfalls bin ich fest davon überzeugt, dass ich mit einem Gespann aus 24/1.4 GM und 50/1.4 ZA nahezu sämtliche meiner Anwendungsbereiche abdecken zu können.
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
Florian RiedlFOTOGRAFIEN
KOMMENTARE
ERFAHRUNGSBERICHTE
TECHNIK
Alle
All
Gesamt
February 2020
Bei Nutzung dieses Blogs, akzeptieren Sie die im Impressum genannten Nutzungs- und Datenschutzbedingungen.
Im gesamten Blogbereich sind sogenannte Affiliate-Links eingebaut. Dabei handelt es sich um Links zu den jeweiligen Produkt auf Amazon und für den Fall, dass jemand nach einen Klick auf diesen Link in den nächsten 24 Stunden einen Artikel bei Amazon kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Kostet dem Besucher keinen Cent mehr - ist allerdings für mich eine Möglichkeit, den Blog hier etwas zu finanzieren. :) Die Affiliate LInks sind derzeit nicht aktiv!
|