Coldplay Frankfurt.Den Beginn machte Anfang Juli ein Konzert der britischen Band Coldplay in der Arena in Frankfurt. Spätestens seit "Viva la Vida" füllt diese Band bei ihren Tourneen, die durch die ganze Welt führen, große Fußballstadien. Und Hymnen wie "Charly Brown", "Viva la Vida" und "A Sky Full Of Stars" fühlen sich in derartigen Stadien vor einem Publikum von mehreren Zehntausend auch wahrlich zuhause. Die Magie, die sich bei Aufführung dieser Stücke im Stadion ausbreitet ist atemberaubend - eine Explosion der Farben, und eine völlige Eskalation der Glückshormone. Spätestens sobald 50.000 euphorische Stimmen den Refrain einer der coldplaytypischen Stadionhymnen mitsingen, wünscht man sich, dass dieser Moment nie vergeht. Der Wechsel zwischen melancholischen, hochemotionalen Balladen wie "The Scientist", "Fix You" oder "Everglow" und Titeln wie "Paradise" und "A Head Full Of Dreams", die pure Lebensfreude vermitteln, folgt schlagartig. Trotz dieser Schnelligkeit der knapp zweistündigen Show, entfaltet jedes einzelne Stück seine volle Wirkung. "A Head Full Of Dreams" - ja, ein Kopf voller Träumereien. Dem Namen der Tour wird voll umfänglich Rechnung getragen. Zusammen mit der aufwendigen Lichtershow und den zehntausenden, im Takt der Musik leuchtenden bunten LED-Leuchtbändern, die zu Beginn des Konzertes an die Zuschauer verteilt wurden, ergibt sich eine schillernde Kulisse in Form eines Farbenmeeres. Im Gegensatz hierzu - die wunderschönen und authentischen akustischen Versionen, die den grandiosen Gesang des Frontmannes Chris Martin in den Vordergrund rücken. Gespielt auf einer zweiten Bühne inmitten des Publikums und mit einer sehr reduzierten Begleitung bestehend aus Klavier und akustischen Gitarren. Bescheiden spielt das Quartett auf dieser "B-Stage" - das gleißend helle weiße Scheinwerferlicht auf die Bühne gerichtet. Gänzlich ohne weitere Effekte. Als ob die Band im Bandproberaum stünde. Insbesondere in dieser Konstellation kommt die facettenreiche Stimme von Chris Martin in beeindruckender Art und Weise zur Geltung. Unbeschreiblich schön sind die Stücke, bei welchen der Schlagzeuger Will Champion im Duett mit Chris Martin zu hören ist. Diese beiden Stimmen harmonieren perfekt miteinander. Coldplay gelingt es auch bei dieser "AHFOD-Tour", dem Zuschauer eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchleben zu lassen und in einen wahren Rausch der Emotionen zu ziehen. Das gesamte Konzert gibt es in einer ähnlichen Form bei YouTube zu sehen. Electric Love Salzburg.Mitte Juli dann das Festival "Electric Love" - wie der Name vermuten lässt, mit Vertretern aus dem Genre der elektronischen Musik. Mittlerweile hat sich das relativ junge Festival zu einer der größten Veranstaltungen dieser Art im europäischen Raum etabliert. Zum dritten Mal schallten dann auf dem Gelände des Salzburgringes abgrundtiefe Bässe und harmonische Rhythmen vor malerischem Hintergrund. Schließlich befindet sich der Ort unweit der Bergketten der Alpen. Gewohnt imposant war der Auftritt des niederländischen DJs Armin van Buuren. Mein persönliches Highlight war die Livevorstellung des deutschen Musikers Paul Kalkbrenner. "Sky and Sand" und so. Zum Träumen schön. Über ein derartiges musikalisches Feingefühl verfügen nur sehr, sehr wenige Künstler - die Melodien: so ergreifend und intensiv, dass Gänsehaut vorprogrammiert ist. Dessen Liveaufführungen sind eine Besonderheit - niemals klingen die in Echtzeit gemischten Stücke identisch. Die Bestandteile des Stücks werden jeweils live zusammengemischt und mit Effekten an einem analogen Mischer versehen. Die Wirkung ist gigantisch - feingliedrige und harmonisch ineinanderfleßende Melodien mit einem rhythmischen und eingängigen Takt zum Genießen. Im Nachhinein betrachtet, ein schier unwirklich anmutendes Musikerlebnis bis in die frühen Morgenstunden - ein paar Stunden in einer absoluten Traumwelt. Wahnsinn, welche intensiven Emotionen Musik auslösen kann. Festspiele Luisenburg.Zu guter Letzt war da noch die Aufführung des weltbekannten Musicals "Cats" auf der Freilichtbühne der Festspiele Luisenburg im Norden Bayerns. Musicals schaffen es immer wieder, mich in deren Bann zu ziehen. "Cats" beschreibt die Individualität eines jedes Lebewesens und fordert im übertragenen Sinn, Respekt für die Vielfalt an Charakteren auf dieser Erde ein. Zudem wird dem Zuschauer die Vergänglichkeit des Lebens anhand des Lebenslaufes eines Protagonisten aufgezeigt. Untermauert mit herrlichen Melodien und einer grandiosen schauspielerischen Leistung sowie einer ebenso aufwendigen Kostümierung, wird das Publikum in eine andere Welt entführt und in berührender Art und Weise auf die Begrenztheit des eigenen Lebens auf dieser Erde hingewiesen. Besonders hervorzuheben ist auch die tänzerische Umsetzung und die beeindruckenden Choreographien des Ensembles. Die bekannte Arie "Memory" - ein Moment, bei der mit Sicherheit die ein oder andere Träne der Rührung im Publikum floss. Wiederentdeckung - Avril Lavigne.Und als wären diese Eindrücke nicht bereits groß genug gewesen, entdeckte ich auf YouTube zwei akustische Versionen einer alten Bekannten: Avril Lavigne. Deren Album "Let Go" war im Jahr 2002 die erste CD, welche ich mir als Zehnjähriger gekauft habe. Nachdem 2004 das zweite Studioalbum "Under My Skin" veröffentlicht wurde, welches ich ebenfalls sofort gekauft habe, wurde es zunehmend ruhiger um diese begnadete Sängerin. Fasziniert von der umwerfend schönen Stimme dieser Sängerin, war ich damals wie gefesselt von dieser Musik. An weiblichen Künstlerinnen gibt es ja meiner Meinung nach sehr wenige Interpreten, deren Stimme über eine derartige unaufdringlich wie schöne Stimmgewalt verfügen - die Stimme von Avril Lavigne gehört jedenfalls dazu. Nun gab es im Jahr 2004 kein YouTube - somit waren Liveversionen oder akustische Versionen dieser TItel nicht verfügbar, da schlicht und ergreifend kein entsprechendes Album auf CD zu erwerben war. So kam es, dass ich bis zum Jahr 2017 warten musste, dass ich diese beiden phänomenalen akustischen Musiksessions zu Gesicht bekommen würde. Die beiden Studioalben waren bereits fantastisch. Doch diese Aufnahmen, die da eine 18-jährige junge Avril Lavigne zeigen, die da vollkommen unspektakulär auf einem Barhocker in einem Studio lümmelt und mit einer Leidenschaft und Hingabe mit dieser gigantisch talentierten Stimme singt, führen dazu, dass man vollkommen ergriffen und gebannt dem lauscht, was da eine gute halbe Stunde geboten wird. Vermutlich wird es diese wunderbaren Duette mit dem Gitarrenspieler Evan Taubenfeld nicht noch einmal geben - dieser verließ im Jahr 2004 die Band. Ganz ehrlich? Da möchte man die Zeit zurückdrehen. Glücklicherweise gibt es Aufnahmen wie diese - wenn sie auch in einer relativ geringen Qualität vorliegen. Wobei gerade auch das altmodische 4:3 Videoformat und die flauen Farben zu den authentischen und natürlichen Aufnahmen passen.
Überschneidung Musik und Fotografie.Wieder einmal bestätigt sich mein Eindruck, dass Musik eine große Bereicherung für das Leben darstellt. Den Satz "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" kann ich daher nur vollends unterschreiben. Doch was hat dies alles mit der Fotografie zu tun? Eigentlich sollte dieser Blog von der Fotografie handeln - allerdings bin ich der Meinung, dass Fotografie und Musik eine ähnliche Wirkung entfalten. Längst verloren geglaubte Erinnerungen und Emotionen werden durch Bilder und Musik geweckt - in einer solchen Intensität, als lägen diese Erinnerungen nur ein paar Tage zurück. Der Soundtrack des Lebens - die Alben von Avril Lavigne gehören jedenfalls dazu. Und, ach ja: die im Blogbeitrag enthaltenden Bilder wurden mit einem Samsung Galaxy S8 aufgenommen. ;)
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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