Kompromissbehaftet.Für die Aufnahme von Langzeitbelichtungen ist eine Kamera während der Belichtungszeit zwingend von Erschütterungen zu entkoppeln. Insbesondere bei der Architektur- und Landschaftsfotografie ist dies oftmals notwendig, um das Arbeiten mit höheren Blendenwerten zu ermöglichen. Dass sich für diese Zwecke ein Stativ etabliert hat, ist bekannt und wenig überraschend. Ein stabiles Stativ ist leider oftmals schwer, groß oder mit hohen Kosten verbunden. Gerade auf Reisen ist man jedoch bemüht, das Gewicht der Ausrüstung möglichst gering zu halten. Für Aufnahmen mit einer hohen Schärfe ist es jedoch unerlässlich Verwacklungen zu vermeiden, sodass der Kompromiss eines leichtes, aber "windigen" und instabilen Stativ keine gute Alternative darstellt. Günstige Vertreter dieser sogenannten "Reisestative" bieten zwar eine komfortable Arbeitshöhe, allerdings ist oftmals durch die Verwendung von leichten Kunststoffteilen keine gute Stabilität gegeben. Reisestative aus Carbon sind hier eine wesentlich bessere Lösung, die Preise für solche stabilen Leichtgewichte sind jedoch sehr hoch. Betrachtet man das Angebot an Stativen mit normaler Arbeitshöhe (etwa 150 Zentimeter), fällt auf, dass eine Kombination der Kriterien hohe Stabilität, geringes Gewicht und geringe Anschaffungskosten nicht möglich ist. Maximal ist ein Kompromiss aus zwei dieser Eigenschaften gegeben. Beispielsweise zeichnet sich ein Holzstativ durch eine unvergleichbar hohe Stabilität aus; ist jedoch mit einem Gewicht von nicht selten 2,5 bis 3 Kilogramm wahrlich kein Leichtgewicht. Alternative: Ministativ.Es ist also festzustellen, dass ein leichtes und stabiles Reisestativ mit der typischen Arbeitshöhe zwangsweise mit hohen Kosten verbunden ist. Hier ist nun ein Ministativ zu nennen. Der Unterschied zu Normalstativen ist die wesentlich geringere Arbeitshöhe. Konkret bedeutet das, dass ein solches Stativ zwar in der Höhe nicht veränderbar ist und nur eine Arbeitshöhe von wenigen Zentimetern bietet. Daraus ergibt sich jedoch der Vorteil, dass die Stative deutlich kompakter, stabiler und kostengünstiger produziert werden können. Natürlich ist die Arbeit mit einem solchen Stativ hinsichtlich der Flexibilität nicht vergleichbar mit der eines ausgewachsenen Statives. Es bietet sich jedoch oft die Möglichkeit, dass man das Stativ auf einen Felsvorsprung oder ein Gemäuer stellt, um eine höhere Aufnahmeperspektive gewährleisten zu können. Durch den Verlust der Flexibilität erhält man mit einem Ministativ ein äußerst stabiles, leichtes und günstiges Stativ, welches unterwegs durch die Kompaktheit und Vielseitigkeit als hilfreiches Helferlein herausstellt. CUllmann Magnesit Copter.Ein Vertreter dieser Ministative ist das "Cullmann Magnesit Copter" - in der Version ohne Stativkopf für sage und schreibe 15 Euro erhältlich. Man möchte meinen, dass sich ein solches Stativ weder durch Stabilität noch durch Robustheit auszeichnet. Stattdessen erhält man für diesen günstigen Preis ein hochwertiges Ministativ, dessen Stativbeine komplett aus Metall gefertigt sind. Für eine bessern Stand wurden an den Enden des Stativs Gumminoppen angebracht. Mit einem Gewicht von lediglich von 181 Gramm eignet und einem Packmaß von 16 Zentimetern eignet es sich uneingeschränkt für Reisen und findet in der kleinsten Fototasche einen Platz. Die Tragfähigkeit wird mit 4 Kilogramm angegeben und deckt sich mit den praktischen Erfahrungen. Zu keinem Zeitpunkt wirkte das Stativ bei der Kombination Sony a7 II mit T* FE 16-35mm f/4.0 (etwa 1.070 Gramm) instabil. Bedingt durch die geringe Arbeitshöhe überzeugt das kompakte Stativ durch einen exzellenten stabilen Stand. Bei günstiger Platzierung und Nutzung örtlicher Gegebenheiten kann der Nachteil der geringen Arbeitshöhe leicht ausgeglichen werden. Felsvorsprünge, Gemäuer oder sonstige Baulichkeiten können eine erhöhte Perspektive ermöglichen. Bei den Architekturaufnahmen in Hamburg und bei den kürzlich aufgenommenen Landschaftsfotografien wurde jedoch aus Gewichtsgründen auch auf einen solchen Stativkopf verzichtet, da diese bereits etwa 300 bis 360 Gramm zusätzliches Gewicht bedeuten würden. Da das Stativ über das standardisierte 1/4 Zoll Gewinde verfügt, ist der problemlose Anschluss von Kameras möglich. Eine weitaus höhere Flexibilität erreicht man durch die Verwendung eines Stativkopfes. Als äußerst stabiler und hochwertiger Stativkopf ist die Reihe aus dem Hause "Sirui" zu nennen. Einen solchen Kopf nutze ich bereits auf einem Holzstativ. Fazit.Ein äußerst stabiles und kompaktes Reisestativ welches in Verbindung mit einem eventuell vorhandenen und gutem Stativkopf äußerst flexibel und vielseitig einsetzbar ist. Die geringe Arbeitshöhe lässt sich durch Ausnutzung örtlicher Gegebenheiten erhöhen. Zudem überzeugt das Magnesit Copter Stativ durch eine sehr hochwertige Verarbeitung.
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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