BILANZ NACH EINEM JAHR.Ein knappes Jahr nutze ich nun die Sony a7R als Hauptkamera. Die Gründe für das Ersetzen meiner damaligen Canon-Kleinbildkamera hatte ich in diesem Blogeintrag dargelegt. Zusammenfassend bringt es wohl die Aussage auf den Punkt, dass ich mir mit der Anschaffung der Sony a7R eine kompaktere Kamera mit Kleinbildsensor und den Vorzügen einer spiegellosen Systemkamera versprach. Zum damaligen Zeitpunkt schrieb ich als vorläufiges Fazit am Ende des oben erwähnten Beitrages sinngemäß, dass der Wechsel wohl weniger aus rationellen Gründen erfolgte, sondern vielmehr eine gefühlsmäßige Sache war. Diese Aussage würde ich auch heute - ein Jahr nach dem Kauf - unterschreiben. Aber der Reihe nach. Ende des letzten Jahres hatte ich ja in meinem kleinen Rückblick versprochen, dass ich ein paar Worte über die Sony a7R verlieren würde. Mit diesem Blogeintrag möchte ich vordergründig ein kurzes Resümee aus meinen Erfahrungen der vergangenen Monate über die Nutzung der Sony a7R ziehen. Gerade auch in Hinblick auf die Tatsache, dass ich bislang anstelle nativer FE-Objektiven des Herstellers Sony ausschließlich adaptierte "Fremd"-Objektive des Herstellers Canon bzw. Sigma mit EF-Bajonett verwende, stellt mein Anwendungsfall mit Sicherheit nicht den Regelfall dar. GEFALLEN HAT MIR.Im Laufe der vergangenen Jahre sammelten sich einige schöne Objektive für die damals genutzten Canon-Kamera an. Für mich war daher klar, dass ich hochwertige Boliden wie ein lichstarkes Telezoomobjektiv sowie diverse hochlichtstarke Festbrennweiten nicht verhökern wollte. Eine sinnvolle Adaption dieser Objektive an der neuen Kamera - der Sony a7R - sollte problemlos möglich sein. Über das "sinnvoll" kann man nun diskutieren; fakt ist, dass die Autofokusleistung der EF-Objektive an der a7R ein Trauerspiel darstellt. Zwar habe ich keinerlei Erfahrungen in Bezug auf Sportfotografie bzw. andere bewegungsintensive Aufnahmebereiche - ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass man bei Nutzung einer derartigen Kombi aufgrund der lahmen Autofokusleistung nicht glücklich werden würde. Nun ist es aber so, dass ich bei meinen Aufnahmebereichen nicht zwingend auf eine gute Autofokusleistung angewiesen wäre, da hier ausreichend Zeit für eine manuelle Fokussierung besteht. Hierfür stellen sämtliche Kameras der a7-Reihe die sogenannte "Fokus-Peaking"-Funktion zur Verfügung. Mittels der farblichen Hervorhebung der Kontrastkanten und somit des Schärfebereiches, verfügt man über einen hervorragenden Indikator für die Schärfeebene, sodass ein präzises und relativ flottes manuelles Fokussieren - mit etwas Übung - zu einem Kinderspiel wird. Die manuelle Fokussierbarkeit ist daher hervorragend möglich und einer praxistauglichen Verwendung der vorhandenen EF-Objektive stand somit kein Hindernis im Wege. Darüber, dass diese Handhabung bei Motiven mit einem großen Bewegungsanteil ausscheidet, bin ich mir bewusst. Diesbezüglich möchte ich ganz klar herausstellen, dass derartige Aufnahmebereiche mit dieser Handhabung wohl kaum zufriedenstellend abgedeckt werden können. Mit der spiegellosen Technik verschwand auch ganz nebenbei ein Umstand, der gerade bei der Verwendung von hochlichtstarken Objektiven für das ein oder andere graue Haar sorgen kann - die Front- bzw. Backfocus-Problematik. Böses Wort, ich weiß. Gibt es bei einer spiegellosen Systemkamera schlicht und ergreifend nicht. Die Schärfeebene liegt genau auf dem fokussierten Bereich, der im Sucher bzw. Display der Kamera angezeigt wird. Es gibt keine Diskrepanz zwischen Objektiv und Gehäuse. Und daher gibt es auch nicht die Notwendigkeit von zeitraubender und nervenraubender "Feinjustage", "Kalibrierung" oder wie man diesen Zirkus auch sonst benennen möge. Ausrufezeichen! Besonders hervorzuheben ist meiner Ansicht der elektronische Sucher. Diesen habe ich bereits bei meiner damals oft genutzten spiegellosen mft-Systemkamera des Herstellers Olympus sehr geschätzt. Mitunter ein Hauptgrund für die Entscheidung zu einer Sony a7R, möchte ich den elektronischen Sucher heute nicht mehr missen. Die optischen Sucher der konventionellen Spiegelreflexkameras konnten mich nie überzeugen. Gänzlich anders verhält es sich mit den elektronischen Sucher der spiegellosen Systemkameras - hier sehe ich die Auswirkung der eingestellten Parameter wie Blende, Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit in Echtzeit. Ein gänzlich andere Fotografieerfahrung - und mit Sicherheit der gewichtigste und entscheidendste Aspekt für die Abkehr von klassischen Spiegelreflexkameras. Aufgrund der kompakten Maße und der etwas schmeichelnderen Gehäuseform, gefällt mir die Bedienbarkeit und Handhabung der Kamera zudem wesentlich besser, als das mit den Canon-Boliden der Fall war. Die Sony a7R nehme ich sehr gerne in die Hand. Ganz im Gegenteil zu den wuchtigen und altbacken wirkenden Spiegelkastengehäuse der Spiegelreflexkameras. Eine gute Bedienbarkeit ist mitunter ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Nicht weiter herausstellen möchte ich die - derzeitige - technische Überlegenheit der Sony-Kameras gegenüber den Kameras des Herstellers Canon. Der 36-Megapixel Sensor der Sony a7R ist in Punkto Auflösung und Dynamikumfang bisweilen eine der besten Kameras auf dem Markt. NICHT KRITIKLOS.Kritiklos kommt die Sony a7R aber dennoch nicht davon. Es ist kein Geheimnis, dass die erste und zweite Generation der a7-Kameras keine Glanzleistungen in Bezug auf die Reichweite der Akkus vollbringen. Ehrlich gesagt, hatte ich bislang jedoch nicht die Situation, dass dies zum Problem wurde. Erwähnenswert finde ich es - neben der bereits angesprochenen Autofokusleistung bei adaptierten Objektiven - dennoch. Ich hatte mich damals ja sehr lange nicht zwischen einer Sony a7 II mit integriertem Bildstabilisator und der, auf Bildqualität getrimmten, Sony a7R ohne integriertem Bildstabilisator entscheiden können. Letzten Endes hatte ich mich dann eben mit der Sony a7R für die Kamera mit der besseren Bildqualität entschieden. Es wäre gelogen, sofern ich behaupten würde, dass ich auf die Vorteile des leistungsfähigen 5-Achsenstabilisator gerne verzichte - mitunter ist dies einer der größten Kritikpunkte an der Sony a7R. Der Gedanke, ein stabilisiertes, hochlichstarkes Objektiv an einer Kleinbildkamera verwenden zu können, ist schon der Wahnsinn. Ein Bildstabilisator eröffnet gerade in der Straßenfotografie gänzlich andere Aufnahmemöglichkeiten. Das Spiel mit Bewegungsunschärfe und so - etwas, das ich mit meiner Olympus mft-Kamera, welche über einen Gehäusestabilsator verfügte, regelmäßig in meine Aufnahmen eingebracht hatte. Ebenfalls für die bereits angesprochene Straßenfotografie von Vorteil wäre ein geräuschloser Verschluss. So gern ich das satte und mächtig wirkende Auslösegeräusch der a7R liebe; es ist vor allem eines - laut. Sehr laut. Das Wörtchen "unauffällig" kennt das kleine Biest daher leider nicht. Angesprochen habe ich bereits den elektronischen Sucher und die manuelle Fokussierung mittels der Fokus-Peaking Funktion. In diesem Zusammenhang fände ich hilfreich, sofern der elektronische Sucher und vor allem das rückwärtige Display etwas höher auflösen würde. Nicht falsch verstehen - der elektronische Sucher und das Display ist hervorragend und unter den spiegellosen Systemkameras verfügen die Sony Alphas über die besten elektronischen Sucher. Allerdings ist es eben auch so, dass bei 36 Millionen Megapixel und der Verwendung von hochlichtstarken Objektiven jede geringfügige Fehlfokussierung aufgrund einer falschen Bewertung der Schärfe anhand des Suchers bzw. Displays bei der Aufnahme, zu einer Unschärfe führt. Eine Erhöhung der Sucher- und Displayauflösung würde hier das Handling etwas erleichtern - hierzu muss man jedoch erwähnen, dass das Ganze dennoch im Grunde sehr gut funktioniert. In Grenzsituationen würde ich mir jedoch etwas mehr Auflösung zur sichereren Beurteilung der Schärfe wünschen. NICHT MEHR SO VORLÄUFIGES FAZIT.Letztendlich ist es so, dass ich nach einem knappen Jahr der Nutzung mit der Sony a7R zusammenfassend zufrieden behaupten kann, dass ich mit der Sony a7R auf den richtigen "Glashalter" gesetzt habe, da diese Kamera sehr viel besser zu meiner Art der Fotografie passt - weniger aufgrund der technischen Eigenschaften, die mitunter hervorragend und beachtlich sind, sondern vielmehr aufgrund der weniger wichtig erscheinenden Faktoren, die letztlich um den starken Sensor herumgebaut wurden. Hierzu zählt in erster Linie das Vorhandensein eines elektronischen Suchers, das schmeichelnde Gehäuse und die großartige Bedienbarkeit. Hinzu kommen Vorteile bezüglich der Kompaktheit und Reisetauglichkeit der Kamera - auch, obwohl diese aufgrund der Verwendung großer EF-Objektive nur bedingt ausgenutzt werden können. Letztendlich ist aber nach wie vor die Anschaffung eines Sony FE 28 MM F/2.0 als einziges natives Objektiv angedacht. Mit diesem Standardobjektiv verspreche ich mir gerade auf Reisen eine äußerst universell einsetzbare und kompakte reisetaugliche Kleinbildkamera zur Hand zu haben. Die oftmals geäußerte Behauptung, dass man mit adaptiertem Glas an einer Sony Kamera nicht glücklich werden kann, möchte ich mit "kommt darauf an" relativieren bzw. widersprechen. An meinem Anwendungsbeispiel lässt sich erkennen, dass die sinnvolle und praxistaugliche Nutzung adaptierter Objektive in Abhängigkeit der Aufnahmebereiche beurteilt werden sollte. Sofern aufgrund sich wenig bewegender Motive auf einen Autofokus verzichtet werden kann, bietet selbst das Modell mit dem leistungsschwächsten Autofokusmodul - die a7R - mittels der manuellen Fokussierbarkeit eine hervorragende Alternative für eben diese Aufnahmebereiche. Abeschließend sei gesagt, dass eine neue Kamera nicht automatisch zu besseren Bildergebnissen beiträgt. Dieses Thema möchte ich jedoch nicht weiter vertiefen und wurde an anderer Stelle auf dieser Seite bereits aufgegriffen - erwähnen wollte ich es in diesem Zusammenhang jedoch. Hat sich nun etwas an meiner Art der Fotografie geändert? Ich denke ja. Das, für die eigenen Belange, passende Gerät, kann dafür sorgen, dass das Fotografieren leichter von der Hand geht und ein Mehr an Spaß bereiten kann. ABSPIELTIPP.Ach ja, der Abspieltipp. Heue einmal Fehlanzeige - derzeit ist meine Abspielliste mit Stücken aus dem neuen Eminem-Album gefüllt. Das hatte ich ja im letzten Beitrag bereits erwähnt. Das nächste Mal gibt es an dieser Stelle im Beitrag einen Neuen - versprochen! :)
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Florian RiedlFOTOGRAFIEN
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February 2020
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